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Fachhochschule Campus Wien
Für berufsbegleitend Studierende wurde ein COIL-Projekt pilotiert, das gewinnbringend für die Internationalisierung des Curriculums und den Erwerb internationaler Kompetenzen eingesetzt wurde.
Die Verpackungsindustrie ist eine interdisziplinäre, globale Branche. Um die Studierenden bestmöglich auf die Chancen und Herausforderungen der globalen Verpackungsbranche vorzubereiten, legt der Fachbereich Verpackungs- und Ressourcenmanagement der FH Campus Wien besonderen Wert auf den Erwerb internationaler und interkultureller Kompetenzen während des Studiums. Kompetenzaufbau durch die Internationalisierung von Curricula ist dabei von besonderem Interesse. Nicht zuletzt, da der Bachelorstudiengang Verpackungstechnologie berufsbegleitend durchgeführt wird, der Großteil der Studierenden traditionelle Austauschformate nicht nutzen kann und Bedarf besteht, internationale Perspektiven an der Heimathochschule zu vermitteln. Der Fachbereich setzt sich zum Ziel, Virtual Exchange im Bachelorstudium als wesentlichen Baustein für die Förderung internationaler und interkultureller Kompetenzen zu nutzen. Um dieses Ziel zu erreichen, plante der Studiengang im akademischen Jahr 2018/2019 einen COIL-Pilotversuch, der im Zuge des MA23-Projektes PAINT (Packaging Technology Goes International) konzipiert und umgesetzt wurde. Der Pilot diente dazu, das Potenzial zu analysieren, das Virtual Exchange für den Erwerb internationaler und interkultureller Kompetenzen sowie fachlicher Kompetenzen in einem internationalen Setting bietet. Das langfristige Ziel, Virtual Exchange nachhaltig im Curriculum zu verankern, das Lehrangebot weiter zu verbessern und die Internationalisierung von Lehr- und Lernumgebungen für berufsbegleitende Studierende zu gewährleisten, konnte durch die erfolgreiche Pilotierung unterstützt werden.
> Zeitlich begrenzter COIL-Pilotversuch mit dem Ziel, die Aktivität auf ein dauerhaftes, curricular verankertes Angebot auszuweiten > Einbettung des Pilotversuchs in das MA23-Projekt PAINT (Laufzeit 2017-2021): Finanzierung des Pilots durch die 22. Ausschreibung der Wiener Fachhochschul-Förderung „Internationalisierung der Lehre an den Wiener Fachhochschulen“, Finanzierung von Folgeaktivitäten erfolgt durch den Studiengang > Verpackungstechnologie: Berufsbegleitender Bachelorstudiengang am Department Applied Life Sciences (Fachbereich Verpackungs- und Ressourcenmanagement) der FH Campus Wien, darauf aufbauender englischsprachiger Masterstudiengang: Packaging Technology and Sustainability
> Virtual Exchange wurde gemeinsam mit einer Partnerhochschule pilotiert. Das entwickelte COIL-Pilotprojekt fand in Kooperation mit der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) statt. o Sommersemester 2019 FH Campus Wien: BA Verpackungstechnologie, LV „Füllgutcharakteristika und Anforderungen an die Verpackung“, 2. Semester, 6 ECTS, 30-40 Studierende pro Semester HdM Stuttgart: BA Verpackungstechnik, LV „Interaktion Packgut – Packstoff“, 3. Semester, 6 ECTS, 25-30 Studierende pro Semester o Die beiden Hochschulen erarbeiteten das COIL-Projekt gemeinsam und integrierten dieses jeweils in die ausgewählte Lehrveranstaltung im eigenen Curriculum. Die Lehrenden stimmten die Lernergebnisse des COIL-Projekts, deren Einbettung in die ausgewählten Lehrveranstaltungen und die Anpassung des didaktischen Konzeptes an die virtuelle Lehr- und Lernumgebung miteinander ab. Sie teilten die Betreuung der Studierenden untereinander auf und erarbeiteten einen Kriterienkatalog für die Bewertung der Lernergebnisse, der als Basis für die Benotung diente. o Im COIL-Projekt arbeiteten Studierende in hochschulübergreifenden, virtuellen Kleingruppen an der Erstellung einer Seminararbeit und eines wissenschaftlichen Posters, ebenso entwarfen sie ein Projektmanagement-Konzept. Sie schulten neben den fachspezifischen Kompetenzen auch ihre interkulturellen Kompetenzen, Teamfähigkeit, die Arbeit in diversen Teams und die Anwendung von Projektmanagement-Tools. Um den Lernerfolg zu gewährleisten, wurden die Gruppen durch einen Online-Kurs begleitet und von den Lehrenden regelmäßig in ihrem Lernfortschritt betreut. > Für die Umsetzung des Pilotversuchs organisierte das International Office für die Studiengangsleitung ein individuelles Coaching mit einer internationalen COIL-Expertin. > Darüber hinaus nahmen Lehrende des Fachbereichs an didaktischen Fortbildungen zu Virtual Exchange teil. Sie erarbeiteten sich wertvolle Kenntnisse darüber, wie Virtual Exchange internationales und interkulturelles Lernen unterstützen und in das Curriculum eingebettet werden kann. > Nach Abschluss des ersten Durchgangs wurde der Pilotversuch evaluiert und die Ausweitung auf weitere Lehrveranstaltungen überprüft. Die Studierenden evaluierten das Pilotprojekt im Allgemeinen positiv. > Die Ergebnisse wurden in FH-weiten Veranstaltungen (Leitungstage, International Day) präsentiert, mit Führungskräften und Lehrenden der FH Campus Wien geteilt und dienten als Inspiration für andere Studiengänge. > Zusätzliche Hochschul-Kooperationen für COIL-Projekte wurden angebahnt.
Die Evaluierung des COIL-Piloten ergab, dass die Studierenden den Austausch mit internationalen Studierendengruppen schätzen und als gewinnbringend erachten. Durch die erfolgreiche Durchführung des COIL-Pilotversuchs im Rahmen des PAINT-Projektes arbeitet der Fachbereich Verpackungs- und Ressourcenmanagement derzeit an der weiteren Ausweitung des Angebots an virtuellem Studierendenaustausch. Die Nutzung digitaler Tools für die Internationalisierung der Lehr- und Lernumgebung soll im berufsbegleitenden Bachelorstudium Verpackungstechnologie stetig ausgebaut und die jeweiligen Aktivitäten in Form von Learning Outcomes in das formelle Curriculum integriert werden, damit alle Studierenden erreicht werden und die Nachhaltigkeit des Projekterfolgs garantiert wird. Die Anbahnung von zusätzlichen Kooperationen für die Ausweitung der virtuellen Aktivitäten lief ebenfalls erfolgreich ab und resultierte unter anderem in der Planung einer virtuellen Studierenden-Challenge mit der Florida Gulf Coast University (USA) und der Planung eines COIL-Projekts mit der San José State University (USA), wodurch Virtual Exchange auf eine globale Ebene gehoben wird. Auch innerhalb Europas sind mehrere Kooperationen geplant, darunter eine COIL-Kooperation mit der Mid-Sweden University (Schweden) und Blended Mobility-Aktivitäten mit dem SZE Packaging Laboratory, Györ (Ungarn) und der Université de Rouen Normandie (Frankreich). Alle genannten Aktivitäten sollen fortlaufend durchgeführt werden.
> Bei der erstmaligen Planung von Virtual Exchange-Initiativen sollten auf in Virtual Exchange erfahrene Personen zurückgegriffen und Tipps zur Detailplanung eingeholt werden. > Um das Potenzial von Virtual Exchange auszuschöpfen ist es von besonderer Relevanz, im Curriculum Lernergebnisse zu identifizieren, die sich für die Zusammenarbeit internationaler Studierendenteams eignen. > Ein wesentlicher Erfolgsfaktor von Virtual Exchange ist, dass Vortragende sich gut aufeinander abstimmen und das didaktische Konzept gemeinsam gestalten. Für diese Phase eines Virtual Exchange-Projektes sollte genügend Zeit eingeplant werden. > Bei der Durchführung eines Virtual Exchange-Projektes ist die gute Begleitung der Studierenden essenziell, da sich diese mit einer neuen Form von Lernen und Zusammenarbeit auseinandersetzen müssen. Dies wurde im Projekt der Verpackungstechnologie durch vorab kommunizierte Zeitfenster gewährleistet, in denen Lehrende den Studierenden online für Konsultationsgespräche zur Verfügung standen. > Ein erheblicher Erfolgsfaktor ist die gute Strukturierung der Lehrveranstaltung im Vorfeld. Dazu zählen die Erarbeitung von klaren Vorgaben und Regeln der Verbindlichkeit. Von den Studierenden wird bei dieser Art Lernen Selbständigkeit eingefordert. Die Vorgabe eines guten Rahmens und das Einbauen von Zwischenaufgaben, die bereits während des laufenden Projektes zu klar kommunizierten Deadlines abgegeben werden müssen, unterstützen bei der Erarbeitung der Lernergebnisse. Durch die zu erfüllenden Zwischenaufgaben ist gesichert, dass Studierende auf dem richtigen Weg bleiben und kontinuierliches Feedback erhalten. > Didaktische Fortbildungen und persönliche Coachings für Lehrende, die Virtual Exchange-Projekte planen, tragen wesentlich dazu bei, dass geplante Aktivitäten auch erfolgreich umgesetzt werden.
Interdisziplinäres Arbeiten in länderübergreifenden Studierendenteams unter Verwendung von zur Verfügung stehenden online Tools schafft einen innovativen Mehrwert für die Internationalisierung eines Studiengangs. Virtual Exchange ermöglicht den Studierenden, internationale und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben, die sie auf den globalen Arbeitsmarkt vorbereiten. Sie erlernen diverse Zukunftskompetenzen wie Teamarbeit, Empathie, Lösungsorientiertes Arbeiten oder Kreativität – und das in einem internationalen Setting.
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