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FHWien der WKW
Die ISMJ vernetzt Journalismus-Studierende aus Dänemark, Georgien, Österreich und der Ukraine. Unterstützt von erfahrenen Redakteur:innen entwickeln die Teilnehmer:innen Reportagen im Tandem-Lernen.
© Diana Popfalushi
Die International School of Multimedia Journalism (ISMJ) ist eine interkulturelle Lehrveranstaltung, die Journalismus-Studierende aus Dänemark, Georgien, Österreich und der Ukraine vernetzt. Sie wurde nach der Annexion der Krim und dem Beginn des russisch-ukrainischen Konflikts im Jahr 2014 gegründet. Das Programm zielt darauf ab, die internationale Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis zu fördern, indem junge Journalist/innen im Multimedia-Journalismus geschult werden, während sie sich mit verschiedenen aktuellen Themen befassen.
Seit über 10 Jahren treffen sich Studierende aus verschiedenen europäischen Ländern in Wien und in der Ukraine, um Ideen auszutauschen, um voneinander zu lernen. Was als Experiment begann, hat sich zu einem Modell für internationalen Austausch entwickelt: ein Best-Practice-Beispiel für den Austausch von Wissen und Ideen - und der Beginn vieler Freundschaften. Die International School of Multimedia Journalism (ISMJ) findet in zwei getrennten Projektwochen statt, eine Woche in Wien und eine Woche in Lwiw, Ukraine. Die Teilnehmer/innen entwickeln im Tandem-Lernen und mit Unterstützung von erfahrenen Redakteur:innen journalistische Multimedia-Projekte mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten. Darüber hinaus werden ihnen Vorträge, Input-Referate und Diskussionsrunden mit Expert:innen angeboten. Während der beiden Projektwochen arbeiten die Studierenden in den gleichen Gruppen unter Berücksichtigung länderspezifischer Besonderheiten. Dabei können sie voneinander lernen und ihre eigenen journalistischen Fähigkeiten weiterentwickeln.
Die Teilnehmer:innen gestalten binnen einer Woche eine vollständige Multimedia-Reportage. In Kleingruppen gilt es, Themen zu recherchieren, Storyboards zu entwerfen, Interviews zu führen und Texte zu schreiben. Im Vordergrund steht der Erwerb von journalistischen Kompetenzen: die Arbeit mit aktuellen digitalen Tools, der Ausbau journalistischer Grundkompetenzen wie Recherche oder Interviewführung sowie das Erstellen multimedialer Beiträge. Am Ende der Projektwoche werden die entstandenen Arbeiten in einer Abschlusspräsentation vorgestellt.
Neben dem Kompetenzerwerb ist vor allem der interkulturelle Erfahrungsaustausch ein Anliegen. Im Zuge der Gruppenarbeit müssen die Teilnehmer:innen lernen, mit Unterschieden in der journalistischen Arbeit umzugehen sowie sprachliche und kulturelle Hürden zu meistern. Die Teilnehmer:innen können so nicht nur ihre Fähigkeiten im Multimedia-Journalismus weiterentwickeln, sondern auch interkulturelle Erfahrungen sammeln und internationale Netzwerke knüpfen. Diese Erfahrungen erweitern den Horizont der jungen Journalist:innen und bieten neue Perspektiven auf die eigene Rolle im Journalismus.
Die International School of Multimedia Journalism (ISMJ) begann im August 2015 mit getrennten Themen für die beiden Projektwochen. Bereits ab der zweiten Runde entschieden sich die Partner aus didaktischen Gründen für ein gemeinsames Thema. Ab dem dritten Jahr passten sie die Termine der Projektwochen an die Lehrpläne der beteiligten Hochschulen an und legten sie auf Februar (Wien) und Juli (Lviv). Die nächste inhaltliche Änderung folgte 2020: Die Auswahl des Rahmenthemas wurde präzisiert, um ein genaueres Storytelling zu ermöglichen. Konnte die erste Projektwoche im Februar noch stattfinden, musste die zweite wegen der Covid-19-Pandemie abgesagt werden und auch 2021 war eine reguläre Durchführung nicht möglich. Stattdessen fand die ISMJ als eintägiger Online-Workshop statt, der die Teilnehmer auf 2022 vorbereiten sollte. Der russische Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 verhinderte jedoch erneut eine reguläre Durchführung. Dennoch setzten die Partner alles daran, die ISMJ fortzuführen. So fand im Juli in Wien eine erweiterte ISMJ über zwei aufeinanderfolgenden Wochen statt. Der persönliche Einsatz aller Beteiligten war dafür entscheidend – und blieb es auch in den Folgejahren. Da eine Rückkehr in die Ukraine weiterhin nicht war, wurde nach Ausweichstandorten gesucht. So fand die ISMJ 2023 in Breslau in Polen statt und zog 2024 auf Einladung des Österreichischen Kulturforums für die zweite Projektwoche nach Warschau. Der Wegfall eines universitären Austragungsortes stellte zunächst eine Herausforderung dar. Doch dank lokaler Partner, die das Projekt und seine Anforderungen gut kannten, konnte die Qualität gesichert werden. Diese Erfahrung zeigte, wie wichtig Flexibilität und ein belastbares Netzwerk für internationale Zusammenarbeit sind – besonders in Krisenzeiten. Auch 2025 wird die ISMJ wieder mit einer Woche im Februar in Wien und einer zweiten Woche in Warschau organisiert, bis eine Rückkehr in die Ukraine möglich ist.
Die ISMJ wurde nach der Annexion der Krim und dem Beginn des Russisch-Ukrainischen Kriegs 2014 ins Leben gerufen. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Studienbereich Journalism & Media Management der FHWien der WKW, der Ukrainisch-Katholischen Universität Lwiw und dem OeAD-Kooperationsbüro in Lwiw. Ziel war es, die Verbindung beider Länder zu stärken und ein Zeichen der Unterstützung für die Ukraine zu setzen. Seit dem zweiten Jahr ihres Bestehens sind die Danish School of Media and Journalism und das Georgian Institute of Public Affairs als weitere Projektpartner beteiligt. Das Projekt wird durchgeführt mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung (BMB). Weitere Informationen über die International School of Multimedia Journalism und alle bisherigen Projektarbeiten können auf der Projekt-Website unter https://multimediajournalism.eu/ nachgelesen werden.
© FHWien der WKW
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