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Paris-Lodron-Universität Salzburg

Campus ohne Grenzen – Die Internationalisierungs-Akademie

Die Internationalisierungs-Akademie stärkt innovative Kompetenzen im Verbund der CIVIS Allianz – für Mitarbeitende, die Internationalisierung neu denken, gestalten und nachhaltig verankern.

Diskussion in Kleingruppe bei der Staff Week "Shaping the Future" zu Zukunftsthemen im Career Service.

© Ileana Ramirez

Gruppenarbeit bei der staff week "Shaping the future"

Ziele

Die Internationalisierungs-Akademie verfolgt das Ziel, die strategische Internationalisierung der Hochschulen im CIVIS-Verbund durch zielgerichtete Qualifizierung, Vernetzung und Empowerment von Mitarbeitenden nachhaltig zu stärken. Sie bietet ein Dach für verschiedene Formate – Staff Weeks, Communities of Practice (CoP), Job Shadowing, die jährliche CIVIS-Konferenz sowie Trainings wie SUCTI (Systemic University Change Towards Internationalisation). Zielgruppe sind administrative und wissenschaftliche Mitarbeitende aller CIVIS-Partnerhochschulen, insbesondere jene, die Internationalisierung in ihrer täglichen Arbeit operativ oder strategisch mitgestalten – in zentralen Einheiten, Fakultäten oder dezentralen Services. Konkret sollen durch die Akademie: • Kompetenzen zur Internationalisierung aufgebaut und weiterentwickelt werden (z. B. interkulturelle Kommunikation, Change Management, Global Citizenship), • ein strukturierter Erfahrungs- und Wissenstransfer zwischen Universitäten gefördert werden, • innovative Kooperationsformate entstehen, • und die interinstitutionelle Vernetzung nachhaltig gestärkt werden. Die Akademie unterstützt zentrale strategische Ziele, u. a.: • den Aufbau eines europäischen Hochschulraums durch gemeinsame Lern- und Entwicklungsangebote, • die Förderung von Innovation und Wandel in Verwaltung, Lehre und Support durch Personalentwicklung, • die Stärkung institutioneller Internationalisierungsstrategien durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen. Im Vergleich zu früheren Einzelmaßnahmen wurde das Konzept 2024 unter dem Dach der „Internationalisierungs-Akademie“ gebündelt und strategisch weiterentwickelt. Neu hinzugekommen sind: • eine kohärente Struktur mit abgestimmten Lernzielen, einem Angebotskalender für die Programmplanung sowie Guidelines für die Durchführung, • der stärkere Fokus auf Nachhaltigkeit, Diversität und digitale Internationalisierung, • und ein Monitoring zur Wirkungsmessung auf individueller wie institutioneller Ebene.

Hintergrund

Die CIVIS Internationalisierungs-Akademie entstand 2023 als Antwort auf das gemeinsame Ziel der CIVIS-Allianz, Internationalisierung strukturell, inklusiv und wirkungsorientiert in den Hochschulen zu verankern. Die Notwendigkeit, internationalisierungsrelevante Kompetenzen bei akademischem und administrativem Personal gezielt zu fördern, wurde im Rahmen früherer CIVIS-Projekte (z.B., Staff Trainings) sowie durch strategische Bedarfsanalysen innerhalb der Allianz deutlich. Das Konzept wurde in einem partizipativen Prozess unter Einbindung mehrerer CIVIS-Partnerhochschulen entwickelt. Die Koordination lag bei einer WP-Leitung (EUA-Projekt CIVIS 2, Work Package 7 „Connecting Staff Communities“), unterstützt durch institutionelle Ansprechpersonen, thematische Expert:innen sowie das CIVIS Management-Team. Externe Impulse flossen u. a. durch europäische Programme wie Erasmus+ sowie durch Netzwerke wie SUCTI oder andere EUAs ein. Rahmenbedingungen & Unterstützung Die Akademie reagiert auf aktuelle Rahmenbedingungen: steigende Anforderungen an Internationalisierung, Fachkräftemangel in Schlüsselbereichen, wachsende Bedeutung interkultureller Kompetenzen sowie digitale und nachhaltige Transformationen. Ihre Umsetzung wird durch institutionelle Commitments und die strategische Verankerung im CIVIS-Arbeitsprogramm unterstützt. Die Formate (Staff Weeks, CoPs, Job Shadowing, Jahreskonferenz) werden durch Ressourcen der Allianz, lokales Engagement und gemeinsame Standards getragen. Die Hochschulleitungen unterstützen aktiv – u. a. durch Sichtbarmachung, Mobilitätsfreistellung und Einbindung der Akademie in interne Fortbildungsstrategien. Mit über 410 Teilnehmenden an den beschriebenen Aktivitäten trägt die Akademie konkret zur Personalentwicklung und zur europäischen Profilbildung der CIVIS-Hochschulen bei.

(Durchgeführte) Aktivitäten

Praxisorientierte Staff Weeks zu Schlüsselthemen wie Internationalisierung, Digitalisierung, Diversität und Projektmanagement fördern gezielt den Kompetenzaufbau und die Netzwerkbildung von Mitarbeitenden. Seit Einführung eines strukturierten Leitfadens und eines begleitenden „Call for Proposals“ Anfang 2024 wurde die Zahl der staff weeks von vier (2023) auf zwölf pro Jahr gesteigert – jeweils eine an jeder Partnerhochschule. Beispielhaft sei die Staff Week „Shaping the Future“ (Universität Salzburg, Februar 2025) genannt, die sich mit Berufserwartungen junger Generationen im Kontext von KI und Arbeitsmarktwandel befasste. Die CIVIS Annual Conference stärkt gezielt die internationale Vernetzung sowie Internationalisation@home. Auftakt war die „Unconference“ in Lausanne (November 2023), gefolgt vom SUCTI-Train-the-Trainers-Programm in Stockholm (Winter 2024). 20 Mitarbeitende wurden zu Multiplikator*innen für interkulturelle und strategische Kompetenzen qualifiziert. Aufbauend darauf entwickelt eine CIVIS-Trainergruppe aktuell ein gemeinsames Curriculum mit Qualitätsstandards. Ein erstes Training ist für Ende 2025 als Blended Intensive Programme (BIP) geplant. Job Shadowing ermöglicht individuelles Peer-Learning in Bereichen wie Career Services, International Offices und Personalentwicklung. Seit 2025 erleichtert ein zentrales Matchmaking-Formular auf der CIVIS-Website gezielte Vermittlungen. Eine digitale Plattform ist derzeit in Bearbeitung: Universitätsabteilungen können dort angeben, ob und in welchen Bereichen sie Gäste aufnehmen. Diese Angebote werden veröffentlicht, sodass Interessierte passende Möglichkeiten leichter finden. Das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage im Peer-Learning wird dadurch systematisch unterstützt. Fachspezifische Communities of Practice (CoPs) – teils entstanden aus Staff Weeks – tauschen regelmäßig Good Practices aus, entwickeln Materialien und fördern die länderübergreifende Zusammenarbeit. Aktuell bestehen fünf aktive CoPs.

Ergebnisse

Zentrale Ergebnisse seit Oktober 2023: • 15 Staff Weeks an 9 Universitäten mit über 350 Teilnehmenden aus dem administrativen und wissenschaftlichen Bereich. Thematische Schwerpunkte: Digitalisierung, Mobilitätskoordination, Karriereentwicklung, innovative Lehre, Change Management. • Die Annual Conference 2023 in Lausanne erreichte 35 Teilnehmende. Im Anschluss fand das SUCTI-Train-the-Trainers-Programm im Jänner 2024 in Stockholm statt. 20 Mitarbeitende aus 9 CIVIS-Universitäten wurden zu Multiplikatorinnen für Internationalisation@home qualifiziert. Die zertifizierten Trainerinnen entwickeln derzeit ein gemeinsames Curriculum inklusive Qualitätsstandards. Ein erstes CIVIS-weites SUCTI-Training ist für Ende 2025 als Blended Intensive Programme (BIP) geplant. • Der Bereich Job Shadowing wurde mit Einführung eines zentralen Matchmaking-Formulars (2025) professionalisiert. Im letzten Jahr fanden zusätzlich zu 9 kurzen Aufenthalten 3 Shadowing-Aktivitäten mit langfristigem Charakter statt: Zwei Aufenthalte à zwei Monate im Bereich IT und Koordination sowie ein sechsmonatiger Austausch im Bereich PR und Kommunikation. Diese Formate eröffnen neue Perspektiven für strukturelle Mobilität im administrativen Bereich und sollen künftig analog zu wissenschaftlichen Forschungsaufenthalten etabliert werden. • Aktuell bestehen 5 aktive Communities of Practice (CoPs) zu Themen wie HR, Career Services, Bibliotheken, PR und International Relations. Diese treffen sich regelmäßig virtuell, erstellen gemeinsame Ressourcen (z. B. Leitfäden, FAQ-Dokumente) und entwickeln Pilotformate zur Allianz-übergreifenden Zusammenarbeit weiter. Zwei CoPs sind als direktes Ergebnis aus Staff Weeks entstanden und tragen zur nachhaltigen institutionellen Vernetzung bei.

Lessons learned

Die Umsetzung der CIVIS Internationalisation Academy hat eindrucksvoll gezeigt, wie entscheidend die Einbindung vielfältiger Stakeholder für den Erfolg internationaler Kooperationen ist – und wie komplex sich dies in der Praxis gestaltet. Eine der größten Herausforderungen lag in der Koordination der zahlreichen internen Akteur:innen an den elf Partnerhochschulen. Zwar richtete sich die Initiative explizit an administratives und wissenschaftliches Personal, doch für Formate wie Staff Weeks, Job Shadowing oder Communities of Practice wurden weit mehr Einheiten benötigt als erwartet: Neben International Offices und Personalentwicklung waren auch IT, PR und Kommunikation, Bibliotheken, Career Services, Fakultätsleitungen und Verwaltungsspitzen involviert – jede mit eigenen Prioritäten, Zeitplänen und Entscheidungswegen. Die zentrale Herausforderung war, alle relevanten Stellen zu identifizieren, einzubinden und für gemeinsame Ziele zu gewinnen. Ohne persönliche Kontakte oder aktives Relationship-Building erwies sich das oft als langwierig und mühsam. Erst durch individuelle Ansprache, gezieltes Netzwerken und vertrauensvolle Kommunikation konnte nachhaltiges Engagement aufgebaut werden. Dieser Prozess erforderte strategisches Geschick, Durchhaltevermögen, Ausdauer und Kommunikationsstärke – insbesondere angesichts des Tagesgeschäfts aller Beteiligten. Lessons Learned: Frühzeitige und breit aufgestellte Stakeholder-Analysen sind unverzichtbar. Persönliche Beziehungen sind der Schlüssel für institutionelle Kooperation. Nur durch Kontinuität und Präsenz – etwa über bilaterale Gespräche, dezentrale Infoformate oder Pilotprojekte – lässt sich langfristige Verbindlichkeit schaffen. Gute Konzepte allein genügen nicht – Partizipation braucht Raum, Zeit und Vertrauen. Gerade diese Auseinandersetzung mit internen Dynamiken hat die Akademie zu einer tragfähigen Plattform für strategische Internationalisierung gemacht.


Schlagwörter

Logo Internationalisation Award

Internationalisation Award 2025

3. Platz in der Kategorie Mobilitätsförderung und Kompetenzentwicklung für Lehrende und allgemeines Hochschulpersonal

Zielgruppe(n)

  • Hochschulangehörige
  • Lehrende
  • Nicht wissenschaftliches Personal
  • Wissenschaftliches Personal

Themenfelder

  • European University Alliances
  • Global Mindset
  • institutionelles Lernen
  • Internationalisierung
  • Kompetenzentwicklung
  • Mobilitätsförderung für Hochschulangehörige

Kontaktperson(en)

Martin Knoll

martin.knoll@plus.ac.at
0662 8044 8001

Erika Blaschke

erika.blaschke@plus.ac.at
0662 8044 2438

Weiterführende Links


Projektpartner

  • Stockholms universitet
  • University of Glasgow
  • Aix-Marseille Université
  • Universidad Autónoma de Madrid
  • National and Kapodistrian University of Athens
  • Université libre de Bruxelles (ULB)
  • University of Bucharest
  • Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Sapienza Università di Roma
  • Université de Lausanne

 HMIS2030

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