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Universität Graz
Ziel unseres Projektes war es, Studierenden mit geringeren Chancen für alle Austauschprogramme idente Fördermöglichkeiten parallel zu Erasmus+ Top-Ups und Inklusionszuschuss zu bieten.
© Getty Images Unsplash
Die Ziele dieses Projektes decken sich natürlich mit jenen des Erasmus+ Programmes. An erster Stelle steht auch hier die Förderung der Chancengleichheit für alle Studierenden, unabhängig von ihrer Herkunft, körperlichen oder geistigen Verfassung oder auch ihres sozioökonomischen Status, in diesem Fall aber auch ganz konkret über die Grenzen des Erasmus+ Programmes hinaus! Weiters zielt auch diese Förderung darauf ab, für die Vielfalt unserer Gesellschaft zu sensibilisieren und die Akzeptanz von Unterschieden zu fördern. Auch möchten wir mit unserer Förderung zur Schaffung von inklusiven Lernumgebungen beitragen. Die Mobilitätsprogramme des Büros für Internationale Beziehungen sollen allen Studierenden zugänglich sein, unabhängig von individuellen Einschränkungen oder Hintergründen. Es sollte immer Ziel einer Universität sein, Ressourcen bereitzustellen, um Studierende mit unterschiedlichen Fähigkeiten zu unterstützen. Dazu gehört auch Inklusion als Teil einer auf allen Ebenen gelebten Willkommenskultur. Weiters spielt die Inklusionsförderung in der Reduzierung von Mobilitätshindernissen für Studierende mit geringeren Chancen eine wesentliche Rolle und wird so auch tatsächlich in der mit dem Ministerium fixierten Leistungsvereinbarung für die Jahre 2025-2027 erwähnt. Während jeder Antrag für diese Förderung willkommen ist und nach bestem Messen und Ermessen unterstützt werden wird, zielen wir dennoch auf keine quantitative Messung des Erfolges dieses Projektes ab und haben uns kein konkretes Ziel in "Köpfen" gesetzt. Jede/r durch diese Unterstützung geförderte Studierende ist für uns in sich der Erfolg, auf den wir abzielen. Konkret gehen wir von 1-5 Studierenden pro Jahr aus, die die Förderung in Anspruch nehmen werden. Idealerweise wünschen wir uns aber, dass andere österreichische Hochschulen unser Modell als Vorbild nehmen um an ihren Einrichtungen ähnliche Förderungen außerhalb des Erasmus+ Programmes umzusetzen.
Im Rahmen des Erasmus+ Programmes gibt es bereits seit vielen Jahren die Möglichkeit für Studierende mit geringeren Chancen um Sonderzuschüsse anzusuchen. Mit Beginn der Programmperiode 2021 wurden diese Sonderzuschüsse konkretisiert und in Top Ups und Inklusionsförderung unterteilt. Die Universität Graz bietet eine Vielzahl an Mobilitätsprogrammen außerhalb von Erasmus+ an. Da im Lauf der Jahre immer wieder Anfragen von Studierenden kamen, warum es denn nicht auch entsprechende Förderungen in diesen Programmen gäbe, hat sich das Büro für Internationale Beziehungen 2023 dazu entschlossen, diese Förderung für alle bestehenden Mobilitätsprogramme des Büros anzubieten und in einem kleinen Projektteam bestehend aus Vertreterinnen des Büros für Internationale Beziehungen, der Koordinationsstelle für Geschlechterstudien und Gleichstellung sowie dem Zentrum Integriert Studieren die Idee weiter auszuarbeiten. Während die Idee und ein Großteil der Definitionen direkt aus dem Erasmus+ Programm übernommen werden konnten, mussten aber auch weitere Aspekte geklärt werden. Mit voller Unterstützung der Vizerektorin für Internationalisierung und Gleichstellung der Universität Graz wurde beschlossen, keinen fixen Budgetrahmen für dieses Projekt zu setzen, sondern basierend auf den Erfahrungswerten im Rahmen des Erasmus+ Programmes Anträge laufend anzunehmen und zu bearbeiten und nach einer gewissen Periode zu reevaluieren ob die Mittel des Büros für Internationale Beziehungen ausreichend für die Bedürfnisse der Studierenden sind oder ob zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten angedacht werden müssen.
Im Frühjahr 2024 fanden mehrere Treffen des oben bereits erwähnten Projektteams statt, die die inhaltliche Umsetzung der neuen Inklusionsförderung zum Ziel hatten. An allen Stationen auf unserem Weg sind wir auf offene Ohren gestoßen, haben die (finanzielle) Unterstützung erhalten, die wir benötigten, um dieses Projekt umzusetzen und haben unkompliziert und abteilungsübergreifend auf unser Ziel hingearbeitet. Nachdem im Frühjahr 2024 die inhaltliche Umsetzung des Projektes abgeschlossen war, begann die technische Umsetzung, wobei versucht wurde, den Umfang der Beantragung der Top Ups bzw. der Inklusionsförderung möglichst niederschwellig zu halten und auf die Einreichung umfangreicher Dokumente vorab zu verzichten. Mit intensiver Unterstützung des Zentrums Integriert Studieren wurde eine entsprechende Datenbanklösung in der bereits bestehenden Datenbank des Büros für Internationale Beziehungen, Mobility Online, umgesetzt. Diese Datenbanklösung sollte natürlich so barrierefrei wie möglich sein, um auch hier Chancengleichheit für alle relevanten Studierendengruppen zu gewährleisten. Mit Beginn des Studienjahres 2024/2025 war auch die technische Umsetzung abgeschlossen und die Bewerbung der Inklusionsförderung auf den üblichen Plattformen konnte beginnen.
Das wichtigste Ergebnis, welches wir anstreben und erreicht haben, ist die Förderung von Chancengleichheit im Rahmen aller unserer angebotenen Mobilitätsprogramme, nicht nur bei Erasmus+. Auch unsere Studierenden mit geringeren Chancen sollen dieselben Möglichkeiten geboten bekommen, wie alle anderen Studierenden. Interkulturelle Kompetenz, akademische Weiterentwicklung, die Verbesserung von Sprachkenntnissen, der Aufbau eines internationalen Netzwerkes, persönliche Entwicklung und Erweiterung des eigenen Horizontes sollte nicht nur bestimmten Studierendengruppen vorbehalten sein. Gleichzeitig bieten wir allen Studierenden im Umgang miteinander neben den oben erwähnten Möglichkeiten die Chance Empathie und Respekt zu erlernen. Wir befinden uns jetzt am Ende der ersten Antragsphase der Studierenden und haben mit Stand Ende Mai auch bereits 2 Anträge erhalten, die demnächst gesichtet und auf Förderungswürdigkeit bewertet werden. Wir erhoffen uns andere Hochschulen motivieren zu können ebenfalls ähnliche Projekte zu definieren und umzusetzen und somit langfristig einen Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft zu leisten.
Nichts von dem, was wir in diesem Projekt umgesetzt haben, war neuartig oder war in ähnlicher Form nicht bereits vorhanden. Auch hat es keiner komplizierten Lösungsfindungen bedurft, die erst gefunden werden mussten. Das Ziel war klar und auch der Weg dahin war ein sehr unkomplizierter. An allen Stationen auf unserem Weg sind wir auf offene Ohren gestoßen, haben die Unterstützung erhalten, die wir benötigten, um dieses Projekt umzusetzen und haben unkompliziert und abteilungsübergreifend auf unser Ziel hingearbeitet. Die Universität Graz als Arbeitgeberin hat sich einmal mehr als Ort gezeigt, an dem Menschen ihre kreativen Ideen und Wünsche einbringen und wo möglich auch umsetzen dürfen. Ein abteilungsübergreifendes Arbeiten ist nicht nur möglich, sondern auch erwünscht und wird im Alltag gelebt. All das hat zur unkomplizierten Umsetzung unserer Ziele geführt, deren Erfolg wir hoffentlich bald sehen dürfen, wenn unsere ersten Studierenden mit geringeren Chancen auch außerhalb des Erasmus+ Programmes ins Ausland gehen und von ihren Erfahrungen berichten. Der größte Stolperstein, wie so oft bei Inklusion, ist sicherlich die langfristige finanzielle Sicherung des Projektes. Während die Uni Graz zuversichtlich ist, dieses Projekt über Jahre hinweg umsetzen zu können, sind doch alle Hochschulen abhängig von erfolgreichen Budgetverhandlungen in den kommenden Jahren. Im Großen und Ganzen sind wir uns aber überzeugt finanziell auf sicheren Beinen zu stehen und dieses Projekt erfolgreich in die Zukunft tragen zu können.
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