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International Marketing Week Vienna - Blended Intensive Programme (BIP)

Die International Marketing Week Vienna ist ein interdisziplinäres Projekt, in dessen Rahmen Studierende in internationalen Teams eine Marketingstrategie für einen realen Geschäftsfall erarbeiten.

 Eine Gruppe von etwa 30 Studierenden und Lektor:innen steht in einem hellen Raum im Halbkreis und blickt in die Kamera.

© Fachhochschule des BFI Wien

Studierende und Lektor:innen der International Marketing Week an der FH des BFI Wien

Ziele

Die International Marketing Week ist ein transkulturelles und interdisziplinäres Projekt, in dessen Rahmen Studierende aus ganz Europa gemeinsam an einem Praxisauftrag arbeiten. Dabei werden Methoden des Sponsorings als Teil des Marketing-Mix vermittelt und unterstrichen, wie wichtig Nutzenversprechen, Werteorientierung sowie authentische Zielgruppenansprache sind. Im Projekt werden die folgenden Ziele verfolgt: • Aneignung von Marketing-Know-How • Vermittlung von theoretischem Wissen mit unmittelbarer Anwendung in der Praxis • Eingehen auf eine reale Auftragssituation mit konkreten Vorgaben • Förderung interkultureller Kompetenz • Teambuilding und Zusammenarbeit in diversen Teams • Teamarbeit sowohl in virtuellem Setting als auch in Präsenz • Förderung von Kreativität und Innovation • Netzwerkbildung auf europäischer Ebene • Förderung von Führungs- und Teamfähigkeiten

Hintergrund

Die International Marketing Week wird seit 2010 von der FH des BFI Wien im Rahmen eines internationalen Hochschulnetzwerkes angeboten. 10 Partnerhochschulen in Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Spanien, England, Lettland und Holland sind neben der FH des BFI, Teil eines Netzwerkes, das seit mehr als 20 Jahren besteht. Von Beginn an legte dieses Netzwerk seinen Schwerpunkt auf die Organisation von kurzen Mobilitäten. Jeder Netzwerkpartner verpflichtete sich in einem Memorandum of Understanding ein einwöchiges Programm mit dem Themenschwerpunkt Marketing zu organisieren. 700 Studierende und zirka 50 Lehrende werden so jedes Jahr mobil. Die Überführung in das Format der Erasmus+ Blended Intensive Programmes und damit die Neukonzeption führt auch zur Einführung einer virtuellen Komponente. Diese wird zur Ausweitung der Kontaktzeiten Studierender und Lehrender und damit auch zur Qualitätssteigerung genutzt. Am Ende der Marketing Week findet eine Evaluierung durch die Studierenden statt. Jährliche Koordinationstreffen helfen die organisatorischen Rahmenbedingungen zu klären und an diese Neuerungen anzupassen. Im Jahr 2023 wurde das Netzwerk mit dem David Gillingham Award ausgezeichnet, einer Anerkennung des Networks of International Business Schools (nibs) für außergewöhnlich gute Projekte. Die FH des BFI Wien Studierende können sich eine Lehrveranstaltung ihres Curriculums für die Teilnahme an der Marketing Week anrechnen lassen. Die Anrechnungsmöglichkeiten werden schon zu Beginn der Anmeldungsphase kommuniziert und gelten für Studierende, die bei einer Partnerhochschule eine Marketing-Week besuchen genauso wie für FH-Studierende, die die Marketing Week im Rahmen von Internationalisation@Home an der FH BFI besuchen. Alle Teilnehmer:innen erhalten ein Transcript of Records. Im Jahr 2025 nahmen 48 Studierende aus sechs europäischen Ländern von neun unterschiedlichen Hochschulen, neun begleitende Personen und vier Lehrende der Fachhochschule des BFI Wien am Programm teil. Dieses BIP legt den Fokus auf interkulturelle Marketing- und Kommunikationsfähigkeiten und zeigt, wie Online- und Präsenzlehre in ein zielführendes gemeinsames Konzept gebracht werden können. Auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit ist ein zentraler Bestandteil des Programms. Die Integration der Begleitpersonen, Lehrende aus dem Fachbereich Marketing, erweitert die Expertise im fachlichen sowie im interkulturellen Aspekten und damit die Unterstützung für die Studierenden. Die Kooperation mit dem Projektauftraggeber stellt den Realitätsbezug der Aufgabenstellung sicher und erlaubt den Studierenden unmittelbare Praxiserfahrung. Diese enge Zusammenarbeit fördert zudem nicht nur die Qualität der Wissensvermittlung, sondern auch das Netzwerk der teilnehmenden Institutionen und Personen. Das Projekt wird jährlich durchgeführt, in den letzten Jahren ist die Anzahl an Teilnehmer:innen an diesem BIP stark gestiegen.

(Durchgeführte) Aktivitäten

Die International Marketing Week besteht aus einer Online- und einer Vor-Ort-Phase. Die Onlinephase besteht aus mehreren Meetings per Zoom und dient zunächst der Orientierung und der Gruppenzuordnung. In diesem Rahmen ist von den Teams eine erste Gruppenarbeit in Form einer Case-Study durchzuführen und zu präsentieren. Die Case-Study ist inhaltlich auf das später vom Projektauftraggeber beauftragte Projekt abgestimmt und zielt darauf ab die Studierenden optimal auf das Vor-Ort-Projekt vorzubereiten. Diese umfassende Vorbereitung dient auch dazu, ein gemeinsames Wissensniveau sicherzustellen. Alle Lehrenden der FH BFI und der Partnerinstitutionen, die an der Marketing Week teilnehmen, nehmen außerdem auch an einem virtuellen Termin nur für die Lektoren:innen teil, mit dem Ziel die Lernziele zu besprechen und eine gute Einbindung zu gewährleisten Die Vor-Ort-Phase beginnt mit Aktivitäten zur Förderung der sozialen Interaktion und des Teambuildings. Ein gemeinsames Fußballspiel – passend zum sportlichen Kontext der Fallstudie – und eine begleitete Stadtführung vertiefen den Austausch und das Kennenlernen. Die praxisorientierten Arbeitsphasen beginnen mit der Präsentation der Aufgabenstellung durch den Auftraggeber. In strukturierten Arbeitseinheiten wird die Aufgabe in den Teams bearbeitet, um abschließend die Resultate wiederum dem Auftraggeber zu präsentieren. Die intensive Betreuung durch die Lehrenden und die Begleitpersonen in Form eines begleitenden Coachings sorgt für eine hohe Qualität der Ausarbeitungen. Zusätzlich erhöht die Einbindung eines Projektauftraggebers die Relevanz und Motivation der Studierenden. Das beste Gruppenergebnis wird anhand eines klar definierten Kriterienkatalogs ermittelt und entsprechend ausgezeichnet. Durch die internationale Zusammensetzung der Teams wird gewährleistet, dass unterschiedliche Perspektiven einfließen und die Studierenden voneinander lernen können. Die Wichtigkeit, Zielgruppen umfassend zu verstehen und unterschiedlichen Lebensrealitäten in der Angebotsgestaltung zu entsprechen, wird dadurch bestmöglich herausgearbeitet. Die Ergebnisse der Projekte werden nicht nur vor Ort präsentiert, sondern auch in einem professionellen Rahmen evaluiert. Die Rückmeldungen der Jury, zu der auch der Projektauftraggeber gehört, tragen zur Weiterentwicklung der Arbeiten bei und bieten den Studierenden wertvolle Einblicke in die professionelle Praxis. Diese Erfahrungen und Ergebnisse werden von allen Beteiligten reflektiert und fließen in zukünftige Lehr- und Lernprozesse ein.

Ergebnisse

Die Durchführung des BIPs hat mehrere positive Auswirkungen. Für die Studierenden bietet es eine einzigartige Möglichkeit, Theorie und Praxis zu verbinden, interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln und wertvolle berufliche Kontakte zu knüpfen. Für die FH des BFI Wien und die beteiligten Partnerorganisationen stärkt es die internationale Zusammenarbeit und das Netzwerk. Die Einbindung von Projektauftraggebern aus der Praxis und die praxisorientierte Ausrichtung des Programms können als Modell für zukünftige Bildungsprojekte dienen und die Attraktivität und Relevanz des Studienangebots weiter erhöhen. Auch den Lehrenden erschließt sich aus der Praxiserfahrung eine entsprechende Lernmöglichkeit, die zu einer kontinuierlichen Verbesserung des Konzepts beiträgt. Damit ist auf institutioneller Ebene ein innovatives Lehr-Lern-Setting auf europäischem Niveau verwirklicht. Die Mischung aus Praxis und verschiedenen Disziplinen entspricht einer inter- und transdisziplinären Ausrichtung, die durch die Art der Zusammenarbeit mit den Studierenden ein Ko-kreatives-Lernen ermöglicht. Insgesamt ist das BIP "International Marketing Week Vienna" ein erfolgreiches Beispiel für die Integration von Online- und Präsenzlehre, das die Studierenden umfassend auf die Anforderungen der beruflichen Praxis vorbereitet und gleichzeitig die internationale Zusammenarbeit und den Austausch fördert.

Lessons learned

Besonders positiv hervorzuheben ist bei der International Marketing Week 2025 die Einbindung der internationalen Gastlektorinnen: Zum einen brachten sie fundierten und spannenden Fachinput mit direktem Bezug zur Case Study und zur gestellten Aufgabe ein. Zum anderen übernahmen sie eine begleitende Rolle als Coaches der einzelnen Teams, wodurch die Betreuung gezielter und individueller erfolgen konnte – ein klarer Mehrwert für den Lernprozess. Ein weiterer gelungener Aspekt war der Ablauf der Abschlusspräsentationen. Aufgrund der Gruppengröße von insgesamt 50 Studierenden wurde eine Vorausscheidung durchgeführt und nur die fünf besten der insgesamt zehn Teams durften am letzten Tag vor dem Auftraggeber präsentieren. Dabei wurden die Namen der ausgewählten Teams nicht vorab bekannt gegeben, sondern live aus einem Topf mit den fünf Siegerteams gezogen. Dieses Vorgehen hielt die Aufmerksamkeit und Spannung der Teilnehmenden bis zum Schluss hoch. Eine Herausforderung war diesmal das Herauslösen der Studierenden aus ihren ursprünglichen Herkunftsgruppen und das Bilden neuer, durchmischter Arbeitsteams. Für die Zukunft ist daher angedacht, Gruppentische zu kennzeichnen und auch in Plenumssituationen durchgehend beizubehalten, um die Teamstruktur sichtbarer und verbindlicher zu machen. Darüber hinaus war die Gruppengröße von 50 Studierenden nicht optimal – eine Reduktion auf maximal 40 Personen soll künftig für bessere Zusammenarbeit sorgen. Eine weitere Herausforderung war die teilweise mangelnde Motivation und Mitarbeit einzelner Studierender, die erst im Lauf der Woche verbessert werden konnte. Obwohl die Anforderungen an Anwesenheit und Leistungserbringung vorab klar kommuniziert wurden, ist für die Zukunft auch ein explizites Aufzeigen möglicher Konsequenzen bei Nichterfüllung vorgesehen. Schließlich soll auch die Anzahl der vorbereitenden Online-Termine auf zwei reduziert werden, um Redundanzen zu vermeiden und noch effizienter zu werden.

Kontaktperson(en)

Robert Monsberger

robert.monsberger@fh-vie.ac.at

Weiterführende Links

 HMIS2030

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