Mobilität des allgemeinen Hochschulpersonals - Empfehlungen und Maßnahmen

 

Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung tragen in vielfacher Weise zu einer Ausweitung und Stärkung von fachlichen und persönlichen Kompetenzen bei. Sie haben damit direkten Einfluss sowohl auf die unmittelbar betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Organisation (individuelle Ebene) als auch auf das Arbeitsumfeld (Team, Abteilung, Bereich) und, insbesondere bei entsprechender strategischer Ausrichtung, auf die Institution als Gesamtheit.

 

Es ist darüber hinaus unbestritten, dass kulturreflexive Lernerfahrungen, insbesondere solche im Ausland, neben der beschriebenen unmittelbaren Kenntniserweiterung zum Erwerb zusätzlicher Kompetenzen führen – etwa im Bereich der Anwendung von Fremdsprachen, im Umgang mit kulturellen Unterschieden oder bei der Selbstorganisation. Dies gilt neben Studierenden, Forschenden und anderen wissenschaftlichen / künstlerischen Mitarbeiter/innen auch explizit für das allgemeine Hochschulpersonal.

 

Die europäischen Bildungsprogramme tragen diesem Umstand in besonderer Weise Rechnung, da sie bereits seit 2007 die finanzielle Unterstützung von Fortbildungsaufenthalten des allgemeinen Hochschulpersonals vorsehen. Die Einbindung dieser Personengruppe in Initiativen und Strategien zur Internationalisierung von Studium und Lehre und der Hochschuleinrichtungen insgesamt ist als wesentlicher Faktor für eine gelungene Integration von Personalentwicklung und Global Mindset  einer Hochschuleinrichtung anzusehen.

 

Empfehlung 1

Strategische Verankerung und Qualität der Mobilität des allgemeinen Hochschulpersonals sowie Ressourcenallokation

 

Die transnationale Fortbildungsmobilität von Mitarbeiter/innen an Hochschulen stellt einen wesentlichen Beitrag sowohl zur qualitätsvollen Personalentwicklung als auch zur Umsetzung internationalisierter Curricula und letztlich zu einer umfassenden Internationalisierung der Institution dar. Sie unterstützt Hochschulen bei der maßgeschneiderten Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter/innen. Es wird daher empfohlen, in den zentralen Strategie- und Entwicklungsdokumenten der Hochschulen auf diese Dimension im Sinne aktiver Motivation Bezug zu nehmen und das entsprechende Bekenntnis mit konkreten Handlungsfeldern zu unterlegen. Die strategische Verankerung sollte sowohl innerhalb als auch außerhalb der Hochschuleinrichtung bekannt gemacht und unterstützt werden.

 

Es wird angeregt, transnational orientierte Fortbildungsangebote mit strukturierten Qualitätsrahmen zu unterlegen, um damit einen klar definierten (und identifizierbaren) Mehrwert, sowohl auf individueller Ebene, als auch für den Arbeitsbereich sowie die Hochschulinstitution im Gesamten zu erzielen. Entsprechende Indikatoren werden hochschulintern definiert, regelmäßig überprüft und einer Bewertung in Bezug auf ihre Übereinstimmung mit den übergeordneten Zielsetzungen unterzogen.

Empfehlung 2

Schaffung von Anreizsystemen und fördernden Rahmenbedingungen

 

Hochschulen und Fördergeber werden angeregt, mögliche Hemmnisse im Bereich der transnationalen Fortbildungsmobilität zu identifizieren und abzubauen. Die Hochschulen werden ermuntert, innovative und auf spezifische Zielgruppen zugeschnittene Fortbildungsmaßnahmen zu entwickeln.

Weiters wird empfohlen, Anreizsysteme und Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln, um die Teilnahme an den Angeboten zu ermöglichen, diese umzusetzen und regelmäßig in Bezug auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Hochschulen und Fördergeber/innen werden darüber hinaus angeregt, Maßnahmen und Initiativen zur Wertschätzung bzw. Anerkennung von transnationaler Fortbildungsmobilität zu entwickeln.

Als Basis für die Ausformulierung der HMIS2030 wurden die im Rahmen der >>Themenfeldgruppen des >> HMS-Mobilitätsforums, des partizipativen Prozesses zur Weiterentwicklung der HMS2016 zur HMIS2030, zum Thema Mobilität des allgemeinen Hochschulpersonals  erarbeiteten Vorschläge für Empfehlungen samt jeweiliger Maßnahmen thematisch gebündelt und aufbereitet. Sie werden in dieser Form hier als wertvolle Ergebnisse des fachlichen Diskussionsprozesses sinngemäß dokumentiert und spiegeln die Sichtweise der in den Themenfeldgruppen vertretenen Hochschulexpertinnen und -experten wider.