Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung von Maßnahmen zur Internationalisierung von Studium und Lehre inkl. Mobilität - Prämissen

 

Strategische Verankerung

Die Vorbereitung aller Hochschulabsolvent/innen auf die Herausforderung eines global vernetzten Arbeitsumfeldes stellt die Grundlage und Rationale für die Internationalisierung von Studium und Lehre und der damit verbundenen Entwicklung und Förderung von internationalen und kulturreflexiven Kompetenzen dar. Ein nachhaltiges und sichtbares Commitment der Hochschule zu diesem Ziel, basierend auf einer Reflexion über den damit verbundenen Mehrwert und die davon betroffenen Bereiche, kann nur durch eine Verankerung in der Hochschulstrategie und (nachgelagert) in den Qualitätszielen und Prozessen der Hochschule erfolgen.

 

Angemessene Ressourcenausstattung

Eine qualitätsvolle Internationalisierung von Studium und Lehre setzt so wie alle Internationalisierungs- und Curriculums-Entwicklungsmaßnahmen eine angemessene Ressourcenausstattung voraus. Dies betrifft sowohl die Ressourcen Personal und Zeit wie auch finanzielle Ressourcen. In der internen Ressourcenallokation der Hochschule ist darauf ebenso Bedacht zu nehmen wie bei der Förderung und gezielten Forcierung von Internationalisierungs-/Mobilitätsmaßnahmen auf politischer und minis­terieller Ebene.

 

Einbindung in bestehende Qualitätsmanagementsysteme

Ebenso wie Internationalisierungsmaßnahmen generell nur dann sinnvoll erscheinen, wenn diese in die Strategie und Aktivitäten der Hochschule eingebettet sind, erscheint es geboten, das Qualitäts­management der Internationalisierung von Studium und Lehre (und damit auch der diversen Mobilitätsformen) in die bestehenden Qualitätsmanagementsysteme einzubinden und dadurch die Anschlussfähigkeit an damit verbundene Maßnahmen (z.B. Studienprogrammentwicklung und -evaluierung, Lehrveranstaltungsevaluierung,  Personalentwicklung …) sicherzustellen.

 

Internes Qualitätsmanagement als Grundlage und Festlegung der Verantwortung auf Hochschulebene – Betonung der Qualitätskultur

Die Vielfalt der Hochschullandschaft und die dadurch gegebene Möglichkeit zur Entwicklung von Alleinstellungsmerkmalen und der strategischen Positionierung einer Institution bringen es mit sich, dass Hochschulen die Internationalisierung von Studium und Lehre den jeweilig an der Hochschule vertretenen Fächern/Disziplinen/Programmen entsprechend kontextualisieren, den damit verbundenen Erwerb von internationalen und kulturreflexiven Kompetenzen für das Qualifikationsprofil der jeweiligen Absolvent/innen – also die Programm-Learning-Outcomes – definieren und dadurch auch die Basis für das Qualitätsmanagement legen.

Dafür bedarf es auf institutioneller Ebene der Einbindung aller relevanten Stakeholder-Gruppen bzw. ihrer Repräsentant/inn/en. Dies schließt auch ein, dass Hochschulen die für die Internationalisierung von Studium und Lehre relevanten Stakeholder definieren und diesbezüglich darauf Bedacht nehmen, dass in Bezug auf Mobilität auch unterrepräsentierte Gruppen berücksichtigt werden.

Qualitätsmanagement der Internationalisierung von Studium und Lehre und damit der Förderung von internationalen und kulturreflexiven Kompetenzen ist eng verbunden mit der Entwicklung einer „Qualitätskultur“ im Sinne des sog. hidden Curriculum. Externe Qualitätssicherungsprozesse (z.B. Zertifizierungen und Akkreditierungen, Reporting gegenüber dem Ministerium) können und sollen in diesem Prozess unterstützen, sind aber nur dann zielführend, wenn diese mit den internen Prozessen zusammenspielen und beide sich wechselseitig unterstützen.

 

Vermeidung von Formalisierung, kein One-Size-Fits-All Ansatz, Balance von Qualität und Quantität

Das Verständnis von Qualitätsmanagement als Prozess, welcher die Reflexion, Zielfestlegung und Evaluierung der Zielerreichung im Sinne der definierten Schirmfrage umfasst, geht einher mit einer kritischen Reflexion der im jeweiligen Hochschulkontext gesetzten Maßnahmen und der Methoden zur Evaluierung ihrer Wirksamkeit. Vermeidung der Formalisierung bedeutet somit, dass von der Entwicklung eines zentralen und allgemeingültigen Sets rein quantitativer Indikatoren Abstand genommen wird. Die Festlegung von passenden qualitativen und gegebenenfalls auch quantitativer Indikatoren und Methoden der Evaluierung der kontextualisierten Zielerreichung (i.e. Förderung der internationalen und kulturreflexiven Kompetenzen für alle) liegt in der Verantwortung der Hochschule.

Im Hinblick auf quantitative Indikatoren wurden bereits zahlreiche Überlegungen angestellt, auf welche verwiesen werden kann, wie etwa das IMPI-Projekt (Indicators for Mapping and Profiling Internationalisation).

 

Zum Thema Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung von Maßnahmen zur Internationalisierung von Studium und Lehre inkl. Mobilität sind im Rahmen der >> Themenfeldgruppen des >> HMS-Mobilitätsforums Vorschläge für Empfehlungen samt jeweiliger Maßnahmen erarbeitet worden. Ihnen liegen die nachfolgend beschriebenen Prämissen zu Grunde, die die Sichtweise der in den Themenfeldgruppen vertretenen Hochschulexpertinnen und -experten widerspiegeln; >> Leitfragen ergänzen diese Prämissen.